HAE behandeln
Die entscheidende Rolle bei HAE Typ I und Typ II spielt das Eiweiß C1-INH. Es kann dem Körper zielgerichtet zugeführt werden, um so HAE zu behandeln.
HAE lässt sich gut behandeln: Mit einer akuten Therapie bei Schwellungsattacken oder mit einer vorbeugenden (prophylaktischen) Therapie, damit Attacken gar nicht erst entstehen. Zur Therapie von HAE stehen die folgenden Therapieoptionen zur Verfügung: 1. verschiedene C1-INH-Präparate, 2. ein Bradykinin-B2-Rezeptor-Antagonist und 3. ein monoklonaler Antikörper. In jedem Fall sollte die Wahl der Therapie in Abstimmung mit einem erfahrenen HAE-Spezialisten erfolgen. Die Verabreichung eines Medikaments gegen HAE kann nicht nur von einem Arzt, sondern meist auch vom Patienten selbst nach entsprechender Schulung durchgeführt werden. Sprechen Sie Ihren Arzt auf eine mögliche Heimselbstbehandlung bei HAE an.
C1-INH: Ersetzen, was bei HAE fehlt
Die Behandlungsoptionen im Überblick
Mehr zur zentralen Rolle von C1-INH bei HAE
Therapiemöglichkeiten
Akuttherapie bei HAE
Betrifft die Schwellung die Atemwege, kann eine wirksame Notfalltherapie Leben retten! Denn ohne richtige Behandlung droht eine schwere Atemnot. Auch sonst lautet bei HAE-Attacken das Ziel, ein weiteres Anschwellen zu verhindern und die Schwellung rasch wieder abklingen zu lassen. Die Wirkung eines intravenös (d.h. in die Vene) verabreichten C1-INH-Plasmakonzentrats kann zum Beispiel schon nach etwa einer halben Stunde eintreten. Bei lebensbedrohlichen HAE-Schwellungen an den Atemwegen kann eine C1-INH-Injektion besonders schnell nach ca. 15 Minuten wirken. Je früher eine HAE-Attacke behandelt wird, desto schneller können sich die Symptome vollständig zurückbilden. Patienten oder Angehörige können unter bestimmten Voraussetzungen lernen, das Medikament selbst zu verabreichen.
Kurzzeitprophylaxe bei HAE
Bestimmte medizinische Maßnahmen sind bekannt dafür, Schwellungen bei HAE-Patienten auslösen zu können:
- Eingriffe im Mund- und Rachenraum (z. B. eine Zahnbehandlung oder Mandelentfernung).
- Operationen.
- Intubation (künstliche Beatmung).
- Minimalinvasive Eingriffe (z. B. eine Magen- oder Darmspiegelung).
Nicht immer entstehen dabei Schwellungen. In jedem Fall aber sollten HAE-Patienten die behandelnden Ärzte über die Erkrankung informieren. Die Ärzte können dann über eine HAE-Kurzzeitprophylaxe entscheiden: Dabei erhält der Patient vor dem Eingriff vorbeugend ein HAE-Medikament, damit Schwellungen erst gar nicht entstehen. Im Zweifelsfall kann sich der Arzt mit dem behandelnden HAE-Spezialisten des Patienten abstimmen.
Langzeitprophylaxe bei HAE
Bei einer Langzeitprophylaxe bei HAE erfolgt die Medikation regelmäßig. Sie kann für Patienten infrage kommen, deren HAE-Erkrankung sich mit einer Akutbehandlung nicht ausreichend gut kontrollieren lässt, bzw. die unter häufigen Attacken leiden und deren Lebensqualität eingeschränkt ist. Durch eine Langzeitprophylaxe kommen HAE-Attacken deutlich seltener und weniger schwer vor, wie Studien zeigen. Die Behandlung zum Beispiel mit C1-INH ist subkutan oder intravenös möglich. Patienten oder Angehörige können auch bei dieser Therapieoption unter bestimmten Voraussetzungen erlernen, das HAE-Medikament selbst zu injizieren.
Heimselbsttherapie
Mit dem O.K. des Arztes können sich HAE-Patienten selbst behandeln. Gibt es dabei Fragen zu C1-INH, hilft ein Patientenservice von CSL Behring.
Praktische Anwendung
Für Patienten in Heimselbsttherapie zeigen Videos, wie sich C1-INH selbst verabreichen lässt, zum Üben und Überprüfen der eigenen Technik.